Schadensbilder
Blech am Dach
Dämmung und Lüftung

Die graue Baufolie war als Dampfsperre gedacht und sollte gleichzeitig die Luftdichtheit sicherstellen. Erst einmal ist die Folie als Dampfsperre nicht geeignet, dann wurde das falsche Klebeband benutzt. Des Weiteren ist die Durchdringung falsch ausgeführt und die Verklebung der Folie miteinander ist undicht (offene Stellen und Falten)

Hier sieht man vom Dachboden gegen die Unterspannbahn, wo sie von einem Dunstrohr durchdrungen wird. Die Bahn gilt als zusätzliche Maßnahme für die Dacheindeckung. Hier bewirkt sie jedoch das Gegenteil und leitet abzuleitende Feuchtigkeit nicht ins Freie, sondern am Rohr entlang ins Gebäudeinnere. Es fehlt eine geeignete Maßnahme dies zu verhindern.
Hagelschäden
Mängel am Flachdach

Die Dachabdichtung, bestehend aus einer Kunststoffbahn endet knapp unter der überstehenden Blechabdeckung. In die Bauteilfuge unter dem Blech dringt Niederschlagwasser, z.B. unter Windeinwirkung ein, und von dort ins Gebäudeinnere. Der Verarbeitungsmangel besteht darin, dass die Abdichtungsbahn nicht auf die Oberseite der Attika, bis zu deren Außenkante geführt, und ausreichend befestigt wurde.

Die Einbaulage der Dachabläufe in ihrer Höhe ist nicht funktionsgerecht. Niederschläge können nicht sicher entwässern, weil sie nicht im Tiefpunkt der Abdichtung angeordnet sind. Hier wirkt sich der weitere Mangel aus; weil der Einlauf nicht ausreichend in der Unterkonstruktion befestigt ist, erhebt er sich durch Bewegungen im Bauteil.
Mängel am geneigten Dach

Die vorgefundene Situation zeigt die Entwässerung einer Hauptkehle mit grenzwertiger Dachneigung. Die linke Dachfläche entwässert unter die Traufkonstruktion einer weiteren Dachfläche. Überdeckungen sind zu kurz oder nicht vorhanden, Wasserläufe führen teilweise unter die Dacheindeckung, hier fehlt jegliches Konzept.

Dieser künstlerisch gestaltete Materialmix lässt der Feuchte, die von der Unterdeckbahn abgeführt wird, keine Chance ins Freie zu gelangen. Hier wird unter das Bitumendach, in Richtung Gebäudeinneres entwässert. Die Menge des im Winter zu erwartenden Schneeeintriebes wird durch die Herbstlaubmenge simuliert.
Schäden im Winter

Hier sollte geklärt werden, warum sich dort Eiszapfen bilden. Entlang der Dachkante befindet sich der Belüftungsspalt für das Oberdach. Dort wo Luft hinein soll, kann sie auch mal entweichen. Im Winter ist sie wärmer als die Außentemperatur, taut den Schnee an der kurz darauf zum Eiszapfen gefriert. Diese Erscheinung ist normal, und nicht zu verhindern. Die Zapfen sind zu entfernen, wenn sie sich oberhalb öffentlicher Verkehrswege befinden.

Hier haben stabile Schneefanggitter und Gitterstützen mit Verstärkungsbogen nicht standgehalten. Das winterliche Weiß stürzte vom Oberdach in den Schneefang der darunter liegenden Mansarddachfläche. Der Schnee war über mehrere Wochen angetaut, erneut überschneit und wieder angetaut. Bei augenscheinlich unbedeutender Schneehöhe ist durch Verdichtung der Schichten ein schwerer Eispanzer entstanden. Für derartige Schubkräfte ist das Schneefanggitter, selbst in stabiler Ausführung nicht konzipiert.

Hier hatten sich Undichtigkeiten an der Schornsteineinfassung ausgewirkt. Das Niederschlagwasser geriet unter die Eindeckung auf lief der Unterspannbahn in Richtung Traufe und dort durch eine Vielzahl von Löchern in den Dachkasten. Durch Fugen zwischen den Brettfugen und zur Wand tropfend, gefror das Wasser.
Sturmschäden

Dieses Gebäude ist Teil einer Grenzbebauung. Der der Nachbar hatte seinen Teil abgerissen und die verbliebene Dachkonstruktion offen hinterlassen. Die folgenden Stürme konnten ungehindert Dachabdichtung nebst Deckunterlage abtragen.